Mittwoch, 22. Februar 2012

Go f...acebook yourself

„Ich schreib' Dir bei Facebook.“ Nein, tust du nicht. Auch wenn sicherlich die Installation eines virtuellen Ichs in einer „Community“ verschiedene Vorteile mit sich bringen mag, so darf ich mir doch wohl durchaus das Recht herausnehmen, nicht darin zu partizipieren. Auch wenn durchaus noch nicht zu erwarten ist, durch Ablehnung einer dieser Einrichtungen eine gesellschaftliche Ausgrenzung oder berufliche Nachteile zu erfahren, so neigt die allzu schnelle Welt doch auch zum schnellen Vergessen von selbsternannten Außenseitern. Ist es falsch, eine persönliche Ansprache zu verlangen? Nehmen wir als Beispiel eine Party-Einladung. Ich wünsche mir eine persönliche, bzw. an meine Person gerichtete Einladung. Mag zwar wie eine Praktik aus dem vorherigen Jahrtausend stammen, aber allzu gerne lasse ich ein freundliches Wort an mich richten. Ich bin mehr als ein Klick auf einer „Freundschaftsliste“. Und, ohne jetzt arrogant wirken zu wollen, wer mir ein freundliches Wort nicht gönnt, legt auch keinen Wert auf meine Anwesenheit. Ich schätze noch immer die Kommunikation von Mensch zu Mensch, sei es nun fernmündlich, postalisch, in einer Kurzmitteilung oder althergebracht per Email. Auch wenn das vielleicht nicht unbedingt von Gesicht zu Gesicht scheint, so ist es dennoch eine individuelle Ansprache und ich persönlich fühle mich abgeholt und habe zumindest ein Gefühl von Wertschätzung. Hat nicht jeder von uns ein Wort verdient? Sind wir manchmal nicht mehr als ein Klick, ein „Posting“ oder eine „Freundschaftsanfrage?“ Ohnehin müssen wir ganz stark darauf achten, den Begriff der Freundschaft nicht zu inflationär zu betrachten. Freunde sind die Familie die man sich aussucht, nicht irgendwelche beliebigen Individuen die sich hinter Namen und Bildern von irgendwelchen ominösen Internetseiten verbergen. Laufen wir nicht ohnehin Gefahr, dass diese Gesprächsvergewaltigung (a.k.a. Facebook-Chats) uns der Fähigkeit beraubt eine wirkliche Unterhaltung zu führen? Wenn wir nicht mehr mit einander reden sondern nur noch schreiben, ist das dann die neue Form des Schweigens? Gibt es uns denn nicht eigentlich ein eher schlechtes Gefühl, das unangenehme Schweigen?

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Der Jahresabschluss

So streicht ein Jahr vorbei. Soviel ist geschehen, Beziehungen die kamen und gingen, Jobs die kamen und gingen und das Leben wie es kommt und geht. Zuviel ist passiert um es in so kurze Sätze zu verpacken. Aber: Es wird weitergehen.

Donnerstag, 22. Juli 2010

So laaaaangweilig

Wer hätte gedacht, dass ich doch mal wieder in die Situation komme, mich unendlich zu langweilen? Hätte mir vielleicht ein Buch mitnehmen sollen, oder eine Zeitschrift. Auch wenn viele denken, dass ein Bürojob, in dem man nichts zu tun hat, eigentlich ganz lässig sei, so muss ich sagen, dass diese doch sehr irren. Vor allem schwindet das Selbstvertrauen. Wenn ich jetzt plötzlich den Schreibtisch voll bekäme, wüsste ich nicht, ob ich das noch packen würde. Man gewöhnt sich so an das „Nichts“, dass wirkliches Arbeiten so unverschämt weit weg scheint. Und immer wieder blickt man auf die Uhr, immer wieder will man eigentlich nur noch nach hause. Und heute fehlt auch noch meine Praktikantin, sodass ich mit niemandem reden kann. Tja, der Fluch und Segen des Einzelbüros.
Ich bin schon so verzweifelt, dass ich Emails an meine Ex-Freunde schreibe, weil mir einfach nichts besseres mehr einfällt.

An alle, die auch nichts zu tun haben: Haltet die Ohren steif, ich fühle mit Euch!

Dienstag, 11. Mai 2010

Es ist mir egal

Feierabend.

Ich steige in den Bus.
Leute, sie sind mir egal.
Ich setze mich hin, sehe aus dem Fenster.
Landschaft, Häuser, Straßen ziehen vorbei, es ist mir egal.
Ich steige aus, gehe in einen Supermarkt.
Einen grünen Korb nehme ich mir am Eingang mit.
Ich kann sein Gewicht in meiner Hand spüren, es ist mir egal.
Der Kunststoff ist hart, es ist mir egal.
Ich durchquere den Laden, meide die Blicke der anderen.
Sehe die Menschen, wie sie hetzen und drängeln, sie sind mir egal.
Ich packe ein, was ich brauche und gehe zur Kasse.
Ein paar Leute stehen noch vor mir, sie sind mir egal.
Ich packe die Waren auf das Band.
Die Kassiererin scannt die Waren und sagt etwas, es ist mir egal.
Ich kann sie nicht hören.
Mit der EC-Karte begleiche ich meine Rechnung.
Ich gehe nach hause.
Die Stadt scheint voll mit Leuten zu sein, sie sind mir egal.
Ich sehe mich durch die Menge laufen.
Wie ein Schatten klebe ich an mir.
Ich fühle mich wie ein Zuschauer meines eigenen Lebens.
An der Ampel halte ich, Autos fahren an mir vorbei, sie sind mir egal.
Ich kann mein Spiegelbild im Lack der vorbeifahrenden Autos sehen.
Das bin nicht ich.
Ich gehe los, es ist mir egal.
Ein lautes Quietschen, dann ein Windstoß.
Ich liege auf dem Asphalt.
Eine Frau schreit, ein Kind weint.
Ich kann es hören.
Die Straße fühlt sich warm und weich an.
Ich schließe die Augen, Dunkelheit umfasst mich.
Mir ist alles egal.
Ich bin endlich zuhause.

Dienstag, 27. April 2010

Schritt in die richtige Richtung

Woher wissen wir, in welche Richtung wir gehen sollen, welchen Weg wir einschlagen?

Ich stehe an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich mich wirklich stehend fühle. Es fühlt sich einfach nach nichts an. Nichts ist wichtig. Alles ist nichtig. Ich suche einen Sinn, eine Richtung für mein Leben.
Welchen Weg soll ich gehen? Habe ich überhaupt noch eine Wahl? Was sind denn meine Optionen?
Ich bin bereits einen Weg gegangen und habe das ein oder andere erreicht. Warum kommt es mir nur so nichtig vor? Ich komme mir selbst nichtig und unwichtig vor.
Eigentlich müsste ich mich wie ich fühlen, jemand sein. Aber ich fühle mich wie nichts.

Ich ertrage mein jetziges Sein nur schwer. Ich fühle mich nicht, als wäre ich seiend.

Ich fühle mich nicht.

Mittwoch, 21. April 2010

Mauern

Wir alle bauen Mauern.

Mauern, die uns eine Form geben, die uns schützen. Grundmauern, auf denen wir ruhen. Die unsere Grundstruktur bilden. Auch prächtige Außenwände, die uns schmücken, strahlende Fassaden.

Vieles müssen unsere Mauern im Laufe unseres Lebens ertragen. Emotionale Unwetter, die Jahreszeiten der Gefühle. Stürmische Liebe, kalte Einsamkeit, heiße Leidenschaft. Erdbeben, die unsere Wände ins Wanken bringen. Auf so manches Haus wurde schon geschossen, es wurde versucht die Wände einzureißen.

Doch was passiert, wenn das Mauerwerk marode wird? Wenn die Grundmauern das Gewicht dessen, was sie tragen müssen, nicht mehr halten können?

Was nützt die schönste Fassade, wenn das Haus einsturzgefährdet ist?

Kann unser Bauwerk dann noch einem Beben standhalten? Oder einem Sturm?

Wenn die Grundmauern drohen zusammenzubrechen, die tragenden Wände, können auch die nicht tragenden Wände einen Teil des Gewichts halten.

Mit der richtigen Stütze.

Montag, 19. April 2010

Kontakt

Gerade habe ich einen Brief geschrieben. Einen Brief in die Vergangenheit. In meine Vergangenheit. Ein Kapitel, das ich eigentlich schon längst abgeschlossen habe. Fehler von damals, die ich verdrängte, Ereignisse, die ich schon lange nicht mehr präsent hatte. All das ist jetzt zurück, und irgendwie aktueller denn je.
Ist der Kontakt zu Vergangenem wichtig, um in der Gegenwart die damals gemachten Fehler zu vermeiden? Wie wird es sich wohl anfühlen, wenn der Geist dieser Vergangenheit wieder durch mein Leben weht.
Ist dieser Kontakt wirklich positiv? Oder wird er mehr zerstören denn aufbauen? Irgendwie habe ich auch Angst davor. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es das ist, was zu tun ist.

Freitag, 16. April 2010

Die Gräfin des Grams

Je weiter man sich emotional verwickelt, sich jemandem öffnet, sich hingibt, umso ungeschützter ist man auch vor der Sorge um den Partner. Es stellen sich diffuse Gefühle ein, Zweifel, wirkliche Sorgen.

Wie lerne ich, einen solchen Kummer auszuhalten?

Wie schalte ich diese Sorgen ab?

Kann es eine wirklich emotional tiefe Verbindung geben, in der es keine Sorge gibt?

Donnerstag, 15. April 2010

Müde

Ich bin des Denkens müde.
Ich bin des Redens müde.
Ich bin des Seins müde.
Ich bin einfach müde.

Mittwoch, 14. April 2010

Denn wir sind immer zwei

Wer bin ich?
Wer bin ich nicht?

Egal was ich tue oder denke, ich habe immer zwei Meinungen. Oft sind diese auch noch sehr gegenteilig, meist widersprechend. Die Frage ist ja nun, welcher Faktor letztendlich ausschlaggebend dafür ist, was da „rauskommt“?
Oftmals verpacke ich all das, was ich sagen will, in Ironie. Allerdings ohne eine Miene zu verziehen, absolut trocken. Wer mich nicht lange kennt, weiß nicht, dass fast alles was ich sage, nicht so gemeint ist. Ein guter Freund meinte mal, dass er einfach versuche, das Nette und Positive aus dem was ich so sage herauszufiltern und den Rest zu ignorieren. Kann es sein, dass man sich irgendwann so verdreht, dass man selbst nicht mehr weiß, was man jetzt eigentlich sagen wollte?
Verdrehe ich mich selbst?
Widerspreche ich mir selbst?
Warum handele ich so oft wider dem, was ich sage oder empfinde?

Woher kommt dieser permanente innere Zwiespalt?
Wird man doch vom Sternzeichen beeinflusst?

Dienstag, 13. April 2010

Schwein gehabt

Warum ist man eigentlich immer so unentschlossen? Warum bekommt man seinen Hintern nicht hoch? Warum tüdelt man so in der Gegend rum, ohne wirklich was im eigenen Leben zu bewegen?

Braucht jeder mal einen Tritt in den Hintern? Bewundernswert scheinen die Motivierten. Ich wünsche mir eine Veränderung. Aber da soll sich bitte jemand drum kümmern. Ich habe da keine Lust zu, bin zu träge.

Aber es rückt immer näher, das Studium. Oder vielleicht doch ein neuer Job? Vielleicht beides? Woher soll man wissen, was man will?

Montag, 29. März 2010

Triebhaft bis umtriebig

Nichts liegt mir ferner, als meinen Trieben zu folgen. Ich möchte nicht sagen, dass ich Leuten, die sich „nicht unter Kontrolle haben“ mit Verachtung begegne, aber ich missbillige dieses Verhalten.
Und nun verhalte ich mich selbst schon so. So kam es, dass ich mir und dem Gegenüber die Kleider vom Leib riss und mich voll und ganz dem Moment hingab. Ich bin zutiefst erschüttert. Was passiert nur mit mir?

Freitag, 26. März 2010

Untypisch

Und jetzt sitze ich hier und muss an jemanden denken. Es ist wie verhext. Auf der einen Seite habe ich das Gefühl, dass es kontraproduktiv ist, sich allzu oft zu sehen, auf der anderen Seite hingegen vermisse ich schon den Klang der Stimme, das Atemgeräusch, einfach das Lachen. Wer soll denn noch diese Gefühle verstehen? Ich glaube die Analyse und das Verständnis der eigenen Gefühle ist eine Lebensaufgabe.

Dienstag, 23. März 2010

Ach, sowas aber auch…

Nennt mich Inkonsequenzia, Göttin all derer, die sich nicht im Griff haben. Eben war ich in der Kantine und wollte mir „nur“ ein trockenes Brötchen kaufen. Und was wurde es? Ein trockenes Brötchen, ein Brötchen mit Käse, ein Brötchen mit Lachs und ein Frühstücksei.
Heute Abend geht’s also wieder zum Sport.

Montag, 22. März 2010

Gut

mir geht’s viel zu gut
das kommt bei anderen nicht gut an
deswegen tue ich gut daran
mir irgendwas auszudenken
um vom meinem Glück abzulenken
denn mir geht es viel zu gut

mir geht’s viel zu gut
dass ich es selber kaum glauben kann
deswegen tue ich gut daran
mich ganz bescheiden zu geben
ganz unauffällig zu leben
mit dir geht’s mir viel zu gut
verboten gut

Donnerstag, 18. März 2010

Horror?

Ich bin wieder daaaaaaaaaa!



Ich steig' empor aus meiner Hölle,
bin total verdorben.
Ich will nur noch das Eine:
Ich will es mir besorgen!
-skrupellos, seelenlos, abgezockt-
Ich bin viel schlimmer als ich dachte.
Bin von mir selbst geschockt.



Ich bin wieder da!
-fanatisch psychopathisch-
Der Albtraum wird wahr!



Wir sind wieder daaaaaaaaaa!

Wellenlänge?

„Als Wellenlänge wird der kleinste Abstand zweier Punkte gleicher Phase einer Welle bezeichnet“

Metaphorisch gesehen drängen sich ja nun folgende Fragen auf: Woran erkenne ich, ob ich im zwischenmenschlichen Bereich auf einer Wellenlänge liege? Und wenn ja, in welchem Bereich? Wo finde ich den kleinsten Abstand? Wie finde ich den kleinsten Abstand? Oder noch viel wichtiger…wo den größten Abstand?

Dienstag, 16. März 2010

The show must go on!

Inside my heart is breaking,
my make-up may be flaking,
but my smile still stays on!

Freitag, 12. März 2010

Hausaufgaben

„Glücksgefühle zulassen“

„Glücksgefühle empfinden“

„Glücksgefühle aushalten“

Donnerstag, 11. März 2010

Fiese, verbitterte, böse alte Frau

Ja, da ist’s wieder, das gute Alte-böse-Frau-Syndrom. Da hab’ ich jemanden an der Angel, oder ich hänge an jemandes der Angel, was nun wirklich seeeehr selten vorkommt, und ich bin so ziegig, dass ich, läge ich mit mir in einem Bett, schon längst das Weite gesucht hätte. Ist meine Angst vor Verletzung so groß, dass ich jedes Gefühl von Nähe bereits im Keim ersticke? Muss ich den, für den ich beginne Gefühle zu entwickeln, deswegen nach allen Regeln der Kunst vergraulen, verletzen und davonjagen? Flucht vor Nähe, Vermeidung von Tiefgang. Der tägliche Kampf mit den Emotionen. Ich denke, es hat auch zum großen Teil mit Misstrauen zu tun. Es sind immer die gleichen Fragen, der Zweifel, der mich so in die Ecke treibt: Warum ich? Was will der von mir? Ich begreife das nicht. Der verarscht mich nur…

Und da ist sie wieder, die Frage aller Fragen: Soll man auf Glück verzichten um Unglück zu vermeiden?

Mittwoch, 10. März 2010

Loch… ganz viel Loch

Ich bin schon wieder muffig. Diese Mufflaune trage ich jetzt schon seit Tagen mit mir herum. An guten Tagen bin ich so gegen 7:30 im Büro, an schlechten Tagen um 8:45. Unschwer zur erraten ist wohl, dass ich schon länger nicht mehr vor acht im Büro war. Meine Motivation ist so weit im Keller, dass ich schon auf dem Weg zur Arbeit vom Feierabend träume. Und dazu diese bleierne Müdigkeit, der ständige Appetit auf Süßigkeiten. Ich glaube, dass ich gerade in eine richtig schöne depressive Phase laufe. Wahrscheinlich bin ich auch schon drin und bemerke erst jetzt die aufkeimenden Symptome.

Dienstag, 9. März 2010

Der gelebte Tod

Heute ist ein Tag extremer Müdigkeit. Und als ich eben den Sanitärbereich aufsuchte, starrte mir aus dem Spiegel ein Zombie entgegen. Blasse Haut und tiefe dunkle Augenringe lassen mich wie einen Krankenhauspatienten aussehen. Was ist denn nur los mit mir? Ich hatte (endlich mal) genug Schlaf. Ich hoffe es ist nur eine Mangelerscheinung. Eventuell habe ich ja auch nur wieder Eisenmangel. Ich werde nach Feierabend mal was dagegen tun. Eine gesunde Selbstmedikation kann ja nicht falsch sein.

Verstand vs. Emotion

Grundthese: Eine auf Verstand und Logik aufgebaute Beziehung „funktioniert“ besser als eine auf Verliebtheit beruhende.

Das Wachstum einer Beziehung die nicht auf Verliebtheit aufbaut kann nicht durch das Abflauen der Emotionen ins Negativwachstum umschwenken. Der Realitätssinn, bzw. die Objektive Wahrnehmung und Beurteilung des Gegenübers und der Situation bleibt jederzeit gewahrt. Hat damit nicht eine auf Vernunft aufgebaute Partnerschaft eine viel höhere Lebensdauer? Die Gewohnheit, und letztendliche Gewöhnung aus der auch ein Ableger der Liebe wachsen kann, ist doch eine viel stabilere Grundlage. Durch Wegfallen des Rosa-Brillen-Syndroms erkenne ich doch die Merkmale meines Partners viel deutlicher und weiß worauf ich mich einlasse. Es gibt in dem Sinne keine bösen Überraschungen, da das Gehirn nicht in seinem Endorphinwahn alle Negativaspekte des Partners ausblendet. Sicher, das „Glück“ mag man in einer solchen Verbindung eher schwerlich finden. Allerdings entgeht man beim Ende der Partnerschaft auch dem „Unglück“. Was wiegt nun schwerer, der Verzicht auf „Glück“ oder die Vermeidung von „Unglück“?

Dienstag, 2. März 2010

Heute, 12:30 in der Kantine:

Grießbrei mit heißer Himbeersoße und Zimt und Zucker. Dazu, wie immer, 'ne Vorsuppe, 'ne kleine Vorspeise, irgendwas leckeres zum Dessert und nebenbei Raubgut von der Salatbar.
Hoch lebe das Kantinenessen!
Ich kenne keinen anderen Ort an dem man sich so schön unter Zeitdruck sinnlose und meist ungesunde Kalorienbomben ohne ernährungsphysiologischen Wert an die Rachenrückwand klatschen kann.
Da schlagen sich die meisten Ökotrophologen an die Stirn. ;-)

Dienstag, 16. Februar 2010

58741311,12 Kalorien

Boah, wieder ein Tag voller Pisslaune. Keinen Appetit, keine Lust und eine ordentliche Portion Selbstmitleid und Minderwertigkeitskomplexen. Aber, welch ein Glück, wir haben eine wirklich toll ausgestattete Kantine. Also habe ich mir mal eben einen Schokodonut und eine Rumkugel gegönnt und schon ist meine Laune besser. Manchmal fehlt dem Gemüt eben doch nur Fett und Zucker. Das schlechte Gewissen plagt mich allerdings schon. Egal, Hauptsache für den Moment ist man glücklich.

Dienstag, 9. Februar 2010

Einkommensgefälle

Ist es legitim eine Partnerschaft aus materiellen Gründen abzulehnen? Nehmen wir jetzt mal an, ich würde Summe X verdienen. Mein potenzieller Partner aber Summe X+X. Damit hat sich für mich das Thema Beziehung auch schon erledigt (man beachte, dass ich in diesem Fall sogar auf das „eigentlich“ verzichte). Ich finde, dass man aufgrund dieses materiellen Unterschieds auf eine Partnerschaft verzichten sollte. Okay, das klingt jetzt wirklich oberflächlich, aber wenn man mal darüber nachdenkt, ist es doch ganz logisch. Ich empfinde es als entwürdigend, wenn man zu gemeinsamen Unternehmungen eingeladen wird, oder dass der Partner bei einem gemeinsamen Urlaub den Großteil bezahlt. Für mich ist dieses materielle Ungleichgewicht ein absolutes No-Go. Ich möchte nicht als armer am Existenzminimum krempelnder Penner wahrgenommen werden. Oder schlimmer, dass mir Schmarotzertum vorgeworfen wird. Also nein, das ist definitiv nichts für mich!

Montag, 8. Februar 2010

Verantwortung mit einem Hauch Unlust

Ich habe das Gefühl, dass mein Job durchaus Verantwortung mit sich bringt. Immerhin vergeben wir Aufträge für über 1.000.000,00€ auf der Grundlage meiner Ausarbeitungen und Analysen. Dennoch fühle ich mich nicht sonderlich erfüllt. Und jetzt wurde auch noch mein Einsatz verlängert. Eigentlich habe ich das Ende meines Einsatzes ersehnt. Das ist hier alles schon Routine und ich langweile mich wirklich. Auch wenn die Leerlaufphasen nicht mehr so häufig sind, es reizt mich nicht mehr. Vielleicht sollte ich meine Arbeit einfach mal schlechter machen. Denn obwohl ich keine Lust mehr habe, mache ich den Kram noch immer so ordentlich wie möglich und lasse mir natürlich nicht anmerken, dass meine Motivation nackig mit einem Cocktail über die Wiese läuft

Mittwoch, 27. Januar 2010

Schnuckelpara.de

Hatten hier gerade in unserer Kantine eine Ansprache vom obersten Geschäftsführer. Es gab eine Rüge. Es sind in den letzten 3 Wochen mehr Unfälle passiert, als im ganzen letzten Jahr. Das stößt der Geschäftsleitung natürlich auf und vermiest die Sicherheitsstatistik. Aber dazu was ganz anderes. So ziemlich jeder, der hier arbeitet war da. Und meine Güte, hier arbeiten wirklich ein paar unverschämt gutaussehende Leute. Auf das Gelaber des Chefs konnte ich mich gar nicht konzentrieren. Wobei es mich auch nicht sonderlich interessiert hat.

Und ein Nachtrag: Ich habe heute am Bahnsteig meinen rothaarigen Augenschmaus wieder erspähen können. Hach, da wird mir ja ganz warm ums Herz. Und der sieht wirklich so verdammt gut aus. Ich bin schon richtig vernarrt in den.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Keine Lust, keine Aufgabe, keinen Sinn

Ich habe mal wieder einen Tag, an dem ich nichts zu tun habe. Also wirklich nichts. So absolut gar nichts. Auch wenn ich mich eigentlich darüber freuen müsste, so wirklich toll finde ich das nicht. Langsam kenne ich so ziemlich alle interessanten Seiten des Internets, und auch das meinVZ gibt vormittags nicht so wirklich was her. Ich will hier weg. Für heute ist die Luft raus. Und außerdem habe ich einen Pickel.

Dienstag, 12. Januar 2010

Kotze mit Glitzer

Ich habe mir für meine Küche einen neuen Bodenbelag ausgesucht. Er ist der beste Kompromiss zwischen Preis, Strapazierfähigkeit und Aussehen. Ich nenne das Muster kurz „Kotze mit Glitzer“. So sieht’s wirklich aus. Aber einem geschenkten Gaul schaut man schließlich nicht ins Maul. Und wenn mein Vermieter zahlt, ist’s mir fast schon wurscht.

Null Bock

Heute ist wieder so ein Tag im Büro, an dem ich einfach zu überhaupt absolut gar nichts Lust habe. Eigentlich möchte ich nur Feierabend machen, nach Bremen düsen und mich hinlegen. Ich sollte wirklich wieder früher anfangen, so wie jetzt ist das ja nicht auszuhalten. Ich muss hier noch 3 Stunden abhängen. Das nimmt heute gar kein Ende. Oder vielleicht brauche ich einfach mal eine Rumkugel. Etwas Seelennahrung dürfte meine Stimmung sicher erhellen.

Montag, 11. Januar 2010

Bob/Alotta der/die Baumeister/in

Alotta goes Tim – der Heimwerkerkönig –Taylor. Nie hätte ich gedacht, dass ich Türen und Fußleisten abschleifen würde. Niemals hätte ich gedacht, mal so was lackieren zu können. Wände streichen zu können, grenzte an Unmöglichkeit. Und ehe ich mich versehe, dürfte die Wohnung fertig sein. Heute kommt der Fußbodenleger und bringt ein paar Muster mit. Was mache ich nur, wenn die Wohnung 3 Wochen vor Einzug fertig ist? Ich habe mich anscheinend bei meiner Terminplanung etwas verschätzt.

Freitag, 8. Januar 2010

Rot, rot, rot sind alle meine Kleider

Eigentlich habe ich keinen Fetisch. Aber was es mir wirklich angetan hat, sind rote Haare. Und am heutigen Morgen in der S-Bahnstation, da stand er, mein Traummann. Groß, schlank und ein rot-orange leuchtendes Haupthaar. Und diese helle Haut, ein paar Sommersprossen, ich war einfach hin und weg. Ich hätte ihn da auf der Stelle ausziehen können. In der S-Bahn habe ich ihn die ganze Zeit angestarrt, was ihm sichtlich peinlich war. Aber ich konnte halt nicht anders. Leider ist mein Gaydar quasi tot geblieben. Egal, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Die Wohnung

Alotta zieht nun endgültig nach Hamburg. Naja, eigentlich nach Hamburg-Harburg, aber immerhin kommt ein Hamburg im Namen vor. Ich verlasse also endgültig das kleine und beschauliche Bremen um mein Glück in einer anderen Stadt zu suchen. ENDLICH! Und das Beste ist, ich bin hier nicht allein und fange bei Null an, sondern habe hier zwei unheimlich gute Freunde, wenn nicht gar mein Lieblingspärchen, das ich täglich knuddeln könnte. Ich bin also der erste in meiner Sippe, der es über die Bundeslandgrenze hinaus schafft. Hamburger, nehmt euch in Acht und zieht Euch warm an, hier kommt ein weiteres „fabelhaftes“ Wesen!

Mittwoch, 25. November 2009

Alotta McMuscle

Gestern war ich das erste Mal in einem Fitnesscenter. Und ich kann es wirklich empfehlen. Okay, es ist etwas ungewohnt zwischen so vielen durchtrainierten Typen zu stehen, aber das Gefühl, das sich nach dem Training einstellt ist mehr als befriedigend. Allerdings tun mir jetzt schon die ersten Muskeln weh. Somit wird der Muskelkater wahrscheinlich die Hölle.
Und wenn ich mich an das halte, was ich mir vorgenommen habe, dann klappt das auch recht flott mit dem hübschen Körper. Und vielleicht gehen davon ja sogar die Rückenschmerzen weg. Das wäre ja wirklich ein Traum. Hach, ich freue mich auf das, was noch kommt.

Freitag, 13. November 2009

Hit me Baby one more time…

Ach Du meine Güte, Alotta hat’n Flirt. Wir haben hier so einen kleinen niedlichen total knuffigen Mitarbeiter. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob der an meiner Seite des Ufers liegt, aber mein Gefühl sagt mir, dass er sich hier zumindest ab und an mal sonnt. Selten, dass jemand so treffsicher in meiner Zielgruppe liegt. Mehr als sich gegenseitig schöne Augen machen, wäre ohnehin nicht drin. Denn: Niemals den Füller in Firmentinte stecken!
Aber, da sieht man’s wieder, der Firmenwechsel hat sich gelohnt.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Dem Zugfahrt ihr sein Tribut

Es kommt unweigerlich, das Tief, der tote Punkt. Ich bin jetzt schon seit 5 Stunden wach und habe so den ersten kleinen Anfall von Müdigkeit. Es ist aber noch zu früh für meine neue beste Freundin Red Bull. Vielleicht sollte ich mir noch einen Kaffee holen? Ich habe wohl einen Fehler gemacht, als ich meinen „Keemum Chuen Ch’a Tee“ mitgebracht habe, der entspannt doch ziemlich. Hui, was fallen mir die Äuglein zu. Wenigstens ist in 4 ½ Stunden Schicht im Schacht und ich bin frei und kann gehen. Ob ich wohl bis dann zwischendurch mal eingeschlafen bin?

Neues aus der Anstalt

Eigentlich hätte ich ja mehr als genug zu tun. Im Grunde liegt sogar der Schreibtisch voll und ich gehe ja heute auch schon um Halb Vier. Aber die Motivation lässt noch etwas auf sich warten. Wobei ich ja auch erst 2 Stunden hier bin. Ich überlege gerade ob ich heute eigentlich schon etwas getan habe, außer zu frühstücken. Nein, eigentlich nicht. Und so wie es aussieht, wird’s wohl auch bis Zehn so bleiben. Mich beobachtet eh keiner, und ich sitze hier ja meistens eh allein im Büro. Schade nur, dass ich hier keinen Zugriff auf Internetchatportale habe. Das wäre doch eine richtig gute Alternative. Aber der Tee schmeckt wirklich gut. Ich habe mich endlich dazu überwinden können, meine Teekanne und meinen Becher mitzunehmen. Jetzt ist’s hier wie früher bei meinem alten Arbeitgeber. Ob das der Grund ist, warum meine Motivation den Bach entlang zur Küste schwimmt?

Montag, 19. Oktober 2009

Eine Zugfahrt die ist lustig

Heute bin ich zum ersten Mal mit dem Zug zur Arbeit gefahren.

Kurze Zusammenfassung des bisherigen Tagesablaufs

4:10 aufstehen
4:47 die Straßenbahn nehmen
5:08 durch den Hauptbahnhof in Bremen schlurfen
5:18 mit dem Metronom losfahren
6:irgendwann in Hamburg ankommen
6:etwas später mit der S-Bahn fahren
6:noch später in Wilhemsburg ankommen
6:35 ins Firmentaxi steigen
7:03 das Firmengelände betreten
7:55 den 3. Becher viel zu heißen Kaffee schlürfen
7:58 entschließen, nicht vor 8:30 irgendetwas anzufangen
10:32 noch immer nichts machen außer im I-Net zu surfen und Kaffee zu trinken.
10:56 mindestens schon 5x zur Toilette gerannt, noch mindestens 5x rennen
11:28 gleich ist Mittagspause, noch immer nichts machen
11:35 Blog schreiben

Freitag, 16. Oktober 2009

Heimat?

Ich habe mir gestern meine erste Wohnung hier in Hamburg angesehen. Ein Traum von einer Wohnung. Ein helles, großes, neues Bad mit 2 Fenstern. Eine tolle neue Einbauküche, und der Teppich im Rest der Wohnung war ebenfalls neu und flauschig. Und der Mietpreis mehr als niedrig, fast schon unverschämt billig. Die Vermieter sind wirklich freundliche Rentner mit einem ordentlichen Schuss Humor. Die Lage war hervorragend, eine der Gegenden in denen man nicht mehr über Geld spricht. Und erst die Verkehrsanbindung, ein wahrer Traum. Ich hätte einen Arbeitsweg von 30min gehabt.

Noch im Gespräch habe ich mich gegen alle Mitinteressenten durchsetzen können und bekam auf Anhieb die Zusage auf den Mietvertrag. Natürlich habe ich sofort eingewilligt.

Heute habe ich von 03:00 bis zum Aufstehen und für die Arbeit anhübschen wach gelegen und nachgedacht. Es fühlt sich nicht richtig an. Ich gehöre da nicht hin. Das war kein „Heimatgefühl“. Ich werde mich zurückziehen, nach Bremen, und von nun an jeden Morgen nach Hamburg fahren, mit dem Metronom natürlich. Und die 4 ½ Stunden die ich dann am Tag unterwegs bin, machen den Kohl auch nicht mehr fett. Wofür gibt’s denn schließlich Internet für unterwegs?

Das rüstige Ehepaar war mehr als enttäuscht über meinen Anruf.

Mach’s gut, Hamburg, meine Perle…

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Tröpfchenweise

Okay, heute ist mal wieder einer der Tage, an denen ich nicht so wirklich viel zu tun habe, aber wenigstens vorgeben kann, ich sei irre beschäftigt. Zumindest versuche ich es. Das Problem ist nur, ich kann nur soviel machen, wie mir meine Kollegen geben. Und die rücken nicht sonderlich viel raus. Es ist zum Heulen. Was habe ich denen nur getan? Ich möchte mich nur ungern darüber aufregen, aber ich bin lieber gestresst und überfordert, als, öh, äh, gelangweilt. Eine 40std. Woche (plus insgesamt 5std Pause) zu füllen ist doch ein wenig aufwendig. Sinnvolle Beschäftigungen bleiben da auf der Strecke. Und die beiden Jammerlappen sind ja sooooo gestresst. Wofür bin ich denn eigentlich da? Sollte ich hier nicht die Entlastung spielen? Mir wurde unglaubliche Belastung prophezeit. Allzu viel habe ich davon aber noch nicht mitbekommen. Wer denkt, das wäre ein Segen, der irrt. Zeit zu verplempern ist noch viel deprimierender als vor Stress nicht zur Toilette zu kommen.
Und wenn ich diese Ratschläge höre, von wegen Arbeitseinteilung… ich hatte in den letzte 4 Stunden noch nicht eine Aufgabe. Ich frage mich wirklich, wie hier die Zeit trotz allem verstreichen kann. Oder bin ich in Wirklichkeit gar nicht hier sondern träume das alles nur?
Ob die mich, sobald unser oberster Vorgesetzter wieder hier ist, vor die Tür setzen? Das war’s dann. Karriere im Eimer, alles doof und tot. Das macht sich sicher toll im Lebenslauf. Ich sollte doch studieren gehen. Dann kann ich wenigstens mit meinen Ex-Mitschülern mithalten. So fühle ich mich nicht nur chronisch unterfordert und gelangweilt, sonder auch dumm und alles andere als gesellschaftlich etabliert.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Darf es auch etwas mehr sein?

ch hasse diese Tage an denen man eigentlich ohne Unterlass Sachen in sich hineinstopft. Seit 3 Tagen habe ich wieder eine solche Fresswut, dass ich mich frage, ob mir über Nacht zwei neue Mägen gewachsen sind.
Kuchen Milchreis, Schokolade, einfach alles was tierisch ungesund ist und fett macht sauge ich förmlich auf, ja atme ich ein, getreu dem Motto „Verdaut wird später“. Und jetzt liegt mir eine Rumkugel und ein Stück Butterkuchen so schwer im Magen, dass mir richtig schlecht ist. Und ich werde so müüüüüde.

Und ganz nebenbei erwähnt, habe ich heute schon wieder einen neuen total niedlichen und knuddeligen Kollegen im Wareneingang kennen gelernt. Und die Augen waren so toll.

Und in 2 ½ Stunden habe ich ENDLICH Feierabend.

Montag, 12. Oktober 2009

Menschen zweiter Klasse?

Sind Leihkräfte Menschen zweiter Klasse? Sie werden schlechter bezahlt, arbeiten zu den schlechteren Konditionen und werden gerne von anderen, „richtigen“ Mitarbeitern schlecht behandelt. Mobbing in der Zeit des modernen Sklavenhandels.

Was habe ich ein Glück, dass es mir nicht so geht. Okay, meine Bezahlung ist mies, aber das macht nichts. Da die Agentur für Arbeit so freundlich ist, und mich bezuschusst, habe ich zumindest keine finanziellen Sorgen, na ja, zumindest keine allzu großen.
Ich kann mich nur glücklich schätzen, dass ich diesen Einsatz bekommen habe. Meine Kollegen sind so unverschämt nett, ich kann gar nicht glauben, dass mir das passiert ist. Und auch die Arbeit an sich macht wirklich Spaß. Zwischendurch ist auch mal Zeit den Blog zu schreiben, oder im VZ mal eine Nachricht abzusetzen. Die Tonnen von Emails die ich hier in den Äther schicke, sollten gar nicht erst erwähnt werden

Und erst die Kantine. Nach 14:00 gibt’s alles für den halben Preis. Schon mal ein Stück Kuchen für 0,30€ gegessen? Oder ein belegtes Brötchen für 0,50€? Ich möchte hier nicht mehr weg. Und wenn ich daran denke, dass in 5 Monaten wieder alles vorbei ist, blutet mir jetzt schon das Herz.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Käffchen?

Selten genoss ich so viel koffeinhaltiges Glück wie hier. Uns (auch externen) Mitarbeitern wird, gesponsert von der Geschäftsführung, gratis ein qualitativ wirklich hochwertiger Kaffeeautomat zur Verfügung gestellt. Der spuckt wirklich alles aus, Café au lait, Latte Macchiato, Cappuccino, Wiener Melange, klassischen Kaffee oder auch nur heißen oder kalten Kakao bzw. unglaublich cremige Trinkschokolade. Ich kann vor lauter Zittern durch den Koffeinflash kaum noch auf meinen Thron sitzen. Das schmeckt alles so gut. Und hat sicher durch dieses Sahne-/Milchzeugs 149203Kalorien. Was soll’s, wenn’s doch gut schmeckt muss man eben mal über die Figur hinwegsehen. Wobei ich, seit dem ich in Hamburg arbeite, schon 2,5kg abgenommen habe. Ein weiterer Grund zur täglichen Freude. Pass’ auf Du 6, ich komme!

Meeting-Point Kopierer

Endlich sehe ich hier mal alle meine Kollegen. Warum? Der Einkauf hat den letzten noch funktionierenden Kopierer im Haus. Was für ein Luxus. Wie sie alle angekrochen kommen und höflich fragen, ob sie mal das Gerät benutzen dürfen. Sehr gut erzogen, das muss ich denen echt mal lassen. Und die ganzen unverschämt gut aussehenden sind auch mit dabei. Hach, ich schmachte hier auf meinem Platz und schaue den Leuten die mir den Rücken zudrehen auf den Podex. Eigentlich ein wirklich guter Platz. Und seit gestern habe ich auch noch einen Herrscherthron. Mit hoher Rückenlehne und toller Federung,. Ich fühle mich wie auf Wolke Sieben. HERRRRRLICH :-)

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Ich sehe tote… äh… schöne Menschen!

Ach Du meine Nase! Auch wenn sich viele attraktive Kollegen wünschen, ich kann nur davon abraten. Ich habe so dermaßen „heiße“ Mitarbeiter, dass ich mich in deren Nähe kaum konzentrieren kann. Als ich hier anfing, da lief man in einer Mischung aus bequemer und eher geschäftlich orientierter Kleidung rum. Ich erdreistete mich Anfang dieser Woche mal, abweichend von meinem sonstigen „Krawatten-Look“, einen hautengen schwarzen Hauch von Nichts anzuziehen. Und was sehe ich heute? Einer meiner ohnehin verboten gut aussehenden Ingenieure hat heute eine ultraenges Lycrashirt an und eine Hose, die mehr als nur den Knackpo verrät. Hilfe, rette mich jemand, ich kann so einfach nicht arbeiten.

Ich sterbe lieber an Passivrauchen als an Aktivlangeweile

Da sitze ich hier nun in meinem Büro und bin völlig demotiviert.
Auch wenn Hamburg natürlich schön ist, und ich mich bei meinen „Chaoströten“ (die beiden Engel, die mir für meine Zeit hier Asyl gewähren) ziemlich wohl fühle, so verspüre ich ein gewisses Heimweh.
Mein Schreibtisch ist leer, und ständig werde ich zur Langsamkeit angehalten. Wie soll ich bitte langsam mein Tagwerk verrichten? Ich wurde auf „Geschwindigkeit meets Perfektion“ geschult und ausgebildet. Wie stellen die sich das hier bitte vor? Soll ich morgens Kiffen, damit ich mich hier in Slowmotion verdingen kann?
Das ist heute tatsächlich der erste Tag, an dem ich wirklich nichts zu tun habe, na ja, noch nichts. Da fallen mir die Worte einer alten Kollegen ein „einfach mal die Füße stillhalten“. Damals habe ich das als Schwachsinn abgetan. Heute ist es mir egal. Ich werde auch für’s Stuhlwarmhalten bezahlt. Ich war mal wirklich gut in dem was ich gemacht habe. Auch hier sind alle von meiner Arbeit begeistert. Aber wenn man mich nicht lässt, kann ich auch nichts tun, um mich zu profilieren. So ist das eben, das eine hat man, das andere will man.

Ich habe wirklich noch nie gehört, dass jemand seinen Vorgesetzten zu schnell gearbeitet hat. Geht das allen so?

Wenigestens bekomme ich hier alle Kaffeespezialitäten die es gibt für absolut gratis. Vom Cappo über Latte zum Milchkaffee oder Mokka, selbst Heiße Schokolade oder einfach Kakao gibt's hier für's Personal. Ein Traum :-)

Montag, 21. September 2009

Seelenhunger?

Diese Mittagspause ist einfach scheußlich. Das Brot will einfach nicht schmecken und leider habe ich auch schon den Großteil des eigentlich für den Mittag gedachten Essens am Vormittag recht leidenschaftslos in mich hinein gesogen. Und doch plagt mich dieser Hunger. Ein Hunger, der sich nur schwer in Worte fassen lässt. Als würde der Körper permanent nach Nahrung schreien. Nahrung, die er gar nicht mehr benötigt. Was schreit also immer dem Verhungern nahe nach Futter? Braucht es vielleicht Seelenfutter? Schreit die Seele nach Essen? Kann es einer Seele nach etwas hungern oder dürsten? Ist der physische Hunger oder der Appetit nur eine Manifestation des seelischen Hungers? Das wirft doch die Frage auf, was die Seele eigentlich verlangt. Was fehlt denn der Seele? Kann es einer Seele an etwas fehlen? Wie kann ich hören, verstehen und deuten was meiner Seele fehlt? Sollte mich dieser Hunger zu einer Handlung zwingen? Zu welcher? Wie kann ich diesen Hunger stillen? Was kann diesen Hunger stillen? Kann man diesen Hunger stillen? Ist vielleicht unser ganzes Sein nur darauf ausgelegt unseren inneren Hunger zu befriedigen? Sind wir zum ewigen Hungern verdammt?

Dienstag, 15. September 2009

Raus in die Natur

Da sitze ich im Park und genieße die Natur. Sie rennen, sie fahren, ja, sie jagen durch die Schönheit der Natur. Sie eilen schlicht an ihr vorbei. Vor was rennen sie davon? Oder wem oder was rennen sie hinterher? Es scheint, sie rennen ohne Ziel. Oder haben sie doch ein Ziel? Ist vielleicht der Weg das Ziel? Die Läufer erscheinen mir so ziellos. Wenn der Weg das Ziel ist, wann kommt man denn jemals an? Ich verstehe die Motivation nicht. Sie rennen und rennen und rennen. Für mich wäre es der blanke Horror. Nein, für mich ist es Horror. Ziellos durch die Gegend rennen, ohne sich die Zeit zu nehmen inne zu halten und die Aussicht zu genießen.
Ich gehe lieber gemütlich in den Park, durch den Park und setze mich auf eine Bank. Und das im Park wie auch im Leben.

Sonntag, 13. September 2009

Entscheidungsträger?

Wer steht hinter seinen Entscheidungen? Wenn eine unserer Entscheidungen durch leises Hinterfragen anderer von uns in ihrer Richtigkeit angezweifelt wird, ist sie dann eine kluge Entscheidung gewesen? Oder führt uns diese Unsicherheit erst auf den Pfad der Erkenntnis einer Fehlentscheidung? Wenn eine Entscheidung in den Augen anderer zweifelhaft erscheint, muss es uns ja nicht weiter interessieren. Aber wenn dieser Zweifel auch in uns eine Unsicherheit weckt, können dann alle etwaigen Konsequenzen unserer Entscheidung von uns abgewogen worden sein? Haben wir alle Details beachtet? Allen Faktoren die nötige Schwere und Wichtigkeit zugeschrieben? Haben wir etwas übersehen?
Warum bringt uns dieses leise Zweifeln von außen so leicht aus dem Gleichgewicht? Somit können wir doch eigentlich gar nicht wirklich fest in unserer Entscheidung stehen. Wenn wir eine Entscheidung nach außen nicht verteidigen können, dann kann sie nicht richtig gewesen sein. Oder doch? Können wir vor uns selbst unsere Entscheidungen verteidigen?
Wer hat den anderen eigentlich gestattet ihre Meinung kund zu tun? Und wieso schreiben wir ihnen eine solche Macht über uns und unsere Entscheidungen zu?